Öffentliche Institutionen
Gewässerrevitalisierungen, Aufwertungen von Natur- und Erholungsräumen
Wie können Siedlungs- und Naturlebensräume zu gemeinsamen Oasen werden? Wie sind Projekte gestaltet, die eine starke Ausstrahlung haben und von der Bevölkerung begeistert angenommen werden?
Die optimale Erfüllung aller Ansprüche in einem Projekt bedingt ein präzises, schnelles Erfassen der Bedürfnisse aller Beteiligten, egal ob Mensch, Tier oder Pflanze. So lassen sich klare Zielsetzungen zum Wohle aller formulieren. Dank fundierter Fachkenntnisse und geschickter Auswahl eines begeisterten Projektteams gelingt die Schaffung eines qualitativ hochwertigen Lebensraums und lässt die Herzen der Besucher höher schlagen. Ich unterstütze sie gerne dabei.
Dienstleistungen
- Projektleitung und Koordination interdisziplinärer Planungsteams
- Bauherrenvertretung
- unabhängige Beratung für Projekt- und Strategieentwicklung
- Führung von Begleitgruppen und Begleitung partizipativer Prozesse
- Projektentwicklung und Projektierung
- Bauleitung, Fachbauleitung
Angebote
- Revitalisierung von Fliessgewässern, Aufwertung von Seeufern, Gestaltung von Stillgewässern
- Moorrevitalisierungen
- Zielkonfliktlösung im Biotop- und Artenschutz sowie zwischen Naturanliegen und Nutzungsinteressen
- Besucherlenkungs- und Besuchererlebniskonzepte
- Projektunterstützende Kommunikation, Besucherinformationen und Natursensibilisierung
- Artenförderprojekte
- Lebensraum-Vernetzungskonzepte
- Waldlebensraumförderung
Referenzen

Revitalisierung Inn-Auen Bever GR
Auf dem Gemeindegebiet Bever wurden in zwei Etappen die Hochwasserschutzdämme zwischen 70 und 200 Meter zurückversetzt und damit wieder lebendige Auen am Inn geschaffen. Fischotter, Biber und die seltenen Flussregenpfeifer und Flussuferläufer sind wieder zurückgekehrt und die Bevölkerung kann ihren Fluss wieder erleben.
Welche besonderen Herausforderungen gab es?
Der neu geschaffene Auenlebensraum ist nicht nur für seltene Pflanzen und Tiere, sondern auch für die Menschen ein wiedergewonnenes Paradies. Da der revitalisierte Inn über 1.5 km frei zugänglich ist, musste ein neuartiges Besucherlenkungskonzept zum Schutz der störungsempfindlichen Arten entwickelt werden. Besucher werden im Gelände und online über aktuelle Beobachtungsmeldungen und die sensiblen Auenlebensräume informiert und wissen so, wie sie sich achtsam im Auengebiet bewegen können.
Herausfordernd war auch der Erhalt der wertvollen Moore, Trockenwiesen, Binnengewässer und Kreuzotternhabitate ausserhalb der Inndämme, welche mit dem Flussaufweitungsprojekt verschoben werden mussten. Dabei war das achtsame Abwägen der Zielkonflikte innerhalb des Biotop- und Artenschutzes bei der Planung entscheidend.
Was ist entstanden?
Der Inn verzweigt sich mit der 2. Etappe der Inn-Revitalisierung über 1.5 km wieder frei. Der neue Auenlebensraum wurde in Kürze von seltenen und typischen Auenpflanzen und -Tieren besiedelt. Das für die Wasservögel sehr wertvolle Binnengewässersystem sowie botanische Raritäten in den Flachmooren wie der Engadiner Enzian konnten erhalten werden. Die Innrevitalisierung in Bever löste grosse Begeisterung im Oberengadin aus und hat weitere Revitalisierungs-Planungen in Bever, La Punt, Samedan und Celerina angestossen.

Auenrevitalisierung Chly Rhy Rietheim AG
Mit der Revitalisierung entstand ein äusserst vielfältiges Mosaik von Auenlebensräumen im der 35 ha grossen Flussaue. Es ist die grösste Auenrevitalisierung am Hochrhein zwischen Bodensee und Basel.
Dank sehr guter Zusammenarbeit unter allen Projektbeteiligten konnte das Revitalisierungspotential in dieser ersten Etappe für die Natur und die Besucher ausgeschöpft werden. Folgende neue Auenlebensräume wurden geschaffen: ein 1.5 km langer Rhein-Seitenarm, 4 ha Weichholzaue, 2 ha Stillgewässer/Altarme, 1 ha Flachmoor, eine 0.5 ha grosse und bis zu 2 m hohe Sandbank, 10 ha artenreiches Wiesen- und Weideland und 5 ha rekultiviertes Ackerland im angrenzenden Rietheimer Feld (Bodenverbesserung mit dem Aushubmaterial).
Welche besonderen Herausforderungen gab es?
Der anfängliche Widerstand gegen das Projekt von Gemeinde und Landwirten war sehr gross. Nur dank einer Mediation, wo die Gründe der fundamentalen Widerstände der Gemeinde und Landwirte Anerkennung fanden und sich alle in einem geschützten Rahmen vertieft mit der Situation und Ansprüchen beider Seiten auseinander setzten, konnten Lösungswege entwickelt werden, die zu Win-Win-Situationen unter den Projektbeteiligten führten.
Was ist entstanden?
Auf Basis der Mediationsvereinbarung und dem daraus entstandenen Vertrauen unter den Projektbeteiligten, konnte ein Projekt mit grosser Ausstrahlkraft umgesetzt werden. Neben dem Weidenpalast-Aussichtsturm als Kernstück der attraktiven Besucherlenkungs-Infrastruktur und den zwei Holzbrücken über den Chly Rhy, welche mit dem Lignumpreis ausgezeichnet wurden, ist der Stolz des Gemeindevorstands und der Bevölkerung auf ihr neues Naturjuwel weit übers Dorf hinaus spürbar. Das Revitalisierungsprojekt brachte unter anderem einen Image-Gewinn und eine Attraktivitätssteigerung für die kleine Gemeinde Rietheim. Dem Gemeindevorstand brachte es ein neues Selbstverständnis in Verhandlungssituationen und im Lösen von Konflikten. Auf Basis der guten Zusammenarbeit in der Projektumsetzung zwischen Gemeinde, Landwirten, Grundeigentümern sowie Kanton und Pro Natura konnten als Folgeprojekte grossflächige ökologische Vernetzungsmassnahmen im Rietheimer Feld realisiert werden und die zweite Revitalisierungsetappe im Auengebiet ist in Erarbeitung.

Moorrevitalisierung Vorderalp Maienfeld
Das grösste Flachmoorobjekt von nationaler Bedeutung auf der Maienfelder Vorderalp ist 19 ha gross und schön in einem weiten Kessel gelegen. Der Torfkörper des Moors ist bis zu 5 m mächtig und wurde vor rund 80 Jahren grossflächig mit schematisch angelegten Drainagegräben oberflächlich entwässert.
Welche besondere Herausforderungen gab es?
Der Entscheid der Alpgenossenschaft für die Wiedervernässung der von ihren Vorgängern mühsam von Hand trocken gelegten Moorflächen ist nicht selbstverständlich.
Mit Bedacht und zunehmender Begeisterung hat sich die Alpgenossenschaft und die Stadt Maienfeld dafür entschieden, einen 200 m langen Drainagegraben zu verschliessen. Diesem Entscheid voraus ging ein sinnliches Erlebnis: Das Projektteam hat ihnen ermöglicht, den mehrere 1000 Jahre alten Bohrkern aus der 5 m mächtigen Torfschicht in den Händen zu halten. Dadurch konnten sie die Ökosystemleistungen von intakten Mooren buchstäblich begreifen. In diesem Moment ist auch eine emotionale Berührung mit der Schönheit und dem Artenreichtum des Moorlebensraums entstanden.
Was ist entstanden?
Mit der Wiederherstellung der Moorhydrologie nahm bereits nach zwei Jahren die Zahl der Moorzeigerpflanzen um 15 % zu. Die Vertreter der Stadt Maienfeld fühlen sich in Ihrem Entscheid zur Revitalisierung bestätigt. Sie unterstützen das Aufstellen einer Infotafel zum umgesetzten Projekt sowie zur Bedeutung von Moorrevitalisierungen. Und sie sind bereit, die Planung einer zweiten Revitalisierungsetappe anzugehen.

Seeuferrenaturierung Hallwilersee AG
Die Revitalisierung des verbauten Seeufers und ehemaligen Flachmoors erforderte die Verlegung des Seeufer-Wanderwegs. Der Steg dient der Besucherlenkung im Naturschutzgebiet und schafft einen attraktiven Beobachtungspunkt.
Welche besondere Herausforderungen gab es?
Die Revitalisierung der verbauten und mit Bauschutt aufgefüllten Seeuferparzelle in Beinwil ist ein Glücksfall. Der Grundbesitzer und ehemalige Landwirt erkannte nach einigen Besprechungen von Projektvarianten vor Ort das grosse Naturaufwertungspotential auf der kleinen Fläche und stimmte nach anfänglicher Skepsis der Revitalisierung und Extensivierung des Landwirtschaftslands mit grosser Überzeugung zu.
Was ist entstanden?
Die wieder natürlich spielenden Wasserspiegelschwankungen am Seeufer, in den neu geschaffenen Tümpeln und im Moor geben der reizvollen Naturlandschaft ihre ständig wandelnde Gestalt zurück. Die wiederhergestellten dynamischen Feuchtlebensräume bieten vielen seltenen Tier- und Pflanzenarten ein neues Zuhause: Pionieramphibien, Wasservögel, Ufer- und Moorpflanzen, Wildbienen etc. Der Steg bietet idealen Einblick in das aufgewertete Naturschutzgebiet Ägelmoos und gibt einen herrlichen Ausblick auf den See frei. Gleichzeitig schirmt er elegant die sensiblen Naturbereiche von Spaziergängern ab.